Großer Erfolg: PayPal setzt auf eine neue Bezahlmethode

Mit PayPal auf Rechnung zahlen. Was ist zu beachten und welche Möglichkeiten gibt es für Verkäufer und Käufer. PayPal wurde 1998 gegründet und blieb bis 2002 in Deutschland unbekannt. Das Auktionshaus eBay erwarb das Unternehmen im selben Jahr. Es konnte sich drei Jahre später etablieren. Gewerbliche Händler mussten PayPal als Grundzahlungsmethode anbieten.

Im Jahr 2017 nutzten Verbraucher PayPal laut einer Studie von E-Commerce-Markt als bevorzugte Zahlungsmethode. Durch den Erfolg bietet das Unternehmen seit 2019 die Zahlungsquelle PayPal auf Rechnung und Ratenzahlung an. Es handelt sich um eine freiwillige zusätzliche Dienstleistung. Händler können die Zahlungsquellen im Onlineshop einbinden und an die Kunden weitergeben. Verbraucher profitieren von einer flexiblen Zahlungsweise bei niedrigen bis hohen Summen.

Wie funktioniert die Rechnung / Ratenzahlung für den Käufer?

PayPal bietet eine maximale Laufzeit von 12 Monaten an. Es kommt der Betrag von 99 bis 5000 Euro für die Ratenzahlung infrage. Der effektive Jahreszins liegt bei 9,99 Prozent und der Sollzinssatz bei 9,56 Prozent. Die Finanzierung läuft komplett über PayPal. Es ist kein anderer Kreditgeber zwischen Händler und Kunde geschaltet.

Zwei Möglichkeiten um per Rechnung / Ratenzahlung zu zahlen:

  1. Die Kunden wählen im Anschluss der Bestellung die Bezahlmethode PayPal aus. Sie werden auf der entsprechenden Seite weitergeleitet. Dort gibt es den Punkt „auf Rechnung bezahlen“. Im selben Abschnitt befindet sich der Punkt „Ratenzahlung“. Beide Bereiche erscheinen, sofern der Händler die Zahlungsmethoden zulässt und die Kaufsumme zwischen 99 Euro und 5000 Euro liegt.
  2. Im Onlineshop befinden sich zwei separate Bezahlmethoden. Diese Buttons leiten den Kunden direkt zum Rechnungskauf oder zur Ratenzahlung weiter.

Welche Vorteile gibt es für den Käufer?

Der Verbraucher profitiert primär von der flexiblen Zahlungsweise. Höhere Summen für teure Anschaffungen lassen sich bequem in Raten zahlen. Ein Kredit oder Dispo von der Bank entfällt. Es greift automatisch der Käuferschutz von PayPal. Ebenso gestaltet sich der Umtausch innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungspflicht einfacher. Kunden haben Anspruch auf eine Mängelbeseitigung durch den Händler. Der Händler ist bei Nichterfolg zum Umtausch oder Rücknahme verpflichtet. PayPal veranlasst die Rückzahlung an den Kunden unabhängig vom Händler. Der Grund: Der Händler erhält die Summe nach Kauf von PayPal. PayPal fordert die Summe anschließend beim Händler wieder ein.

Kunden sparen sich die teilweise langen Gespräche mit dem Händler zur Rückzahlung der Kaufsumme. Der gesamte Prozess zur Ratenzahlung läuft online ab. Es findet keine Legitimation mit Ausweis über das Postident-Verfahren oder IDNow statt. PayPal kann die Zahlung auf Rechnung oder die Ratenzahlung ablehnen. Gründe dafür sind die negative Bonität, verdächtige Vorkommnisse (kein gedecktes Bankkonto bei der Abbuchung etc.) oder ein frisch registriertes PayPal-Konto.

Die übersichtliche Darstellung samt Ratenzahlungsplan macht die Zahlung für den Kunden einfacher. Mehrere Ratenzahlungen sind untereinander aufgeführt und lassen sich einzeln auswerten. Die Zinsen werden monatlich berechnet und auf die Kaufsumme aufgeschlagen. Zinsen fallen bei sofortiger Rückzahlung oder Sondertilgungen nicht an. Die bereits getilgten Zinsen werden nicht zurückerstattet. Für die Sondertilgung stellt PayPal einen gesonderten Bereich zur Verfügung. Der Ratenzahlungsplan wird nach Zahlungseingang entsprechend angepasst und ist wenige Tage später verfügbar.

Welche Nachteile gibt es für den Kunden?

Beim Ratenkauf führt PayPal eine Bonitätsprüfung durch. Das Unternehmen greift auf die Auskunfteien Schufa, Bürgel und Arvato zurück. In dieser Prüfung gehen die PayPal-Daten mit ein. Der Bonitätswert sinkt bei Nichtzahlung an PayPal. Umgekehrt gilt dasselbe: Der Wert steigt bei Einhaltung der monatlichen Zahlungen in den entsprechenden Auskunfteien.

PayPal verlangt ausschließlich Zinsen und keine zusätzlichen Gebühren. Händler zahlen eine Gebühr an PayPal für die Einbindung der Bezahlmethoden. Sie dürfen diese Gebühren nicht direkt auf die Kunden umlegen. Dies berücksichtigen einige Händler in der Preiskalkulation der angebotenen Produkte. Die Ware kann teurer als bei der Konkurrenz ohne Rechnung oder Ratenzahlung ausfallen. Ebenso verleitet der verzögerte Bezahlweg die Kunden zu unüberlegtem Konsum.

Wie funktioniert die Rechnung / Ratenzahlung für Verkäufer?

Berechtigt sind alle Onlinehändler, die PayPal als Bezahlmethode anbieten oder anbieten werden. Die Händler füllen einen entsprechenden Antrag auf der Webseite von PayPal aus. Der Antrag befindet sich auf dieser Seite. Nach Genehmigung stehen die Bezahlmethoden zur Verfügung. Die Integrierung im Onlineshop erfolgt durch den Händler.

Je höher der Warenwert im Onlineshop, desto mehr zahlt der Händler prozentual an PayPal.

Händler zahlen eine Gebühr von 5,75 Prozent pro Ratenzahlungstransaktion. Ein repräsentatives Beispiel: Der Kunde kauft Waren im Wert von 1000 Euro auf Raten. Händler zahlen 57,50 Euro an PayPal. Je höher der Warenwert im Onlineshop, desto mehr zahlt der Händler prozentual an PayPal. Die Spanne beläuft sich von minimal 5,69 Euro bis maximal 287,50 Euro. Der maximale Kreditrahmen liegt zwischen 99 Euro und 5000 Euro für den Kunden.

Welche Vorteile gibt es für den Verkäufer?

Kunden greifen zu höherpreisigen Produkten und zahlen sie in Raten an PayPal ab. Der Umsatz und Gewinn des Händlers steigen. PayPal zahlt die Kaufsumme sofort auf das Geschäftskonto des Verkäufers aus. Der Verkäufer tritt das Risiko- und Forderungsmanagement an PayPal ab. Händler sind von weiteren Pflichten befreit. Die Einnahmen stehen sofort zur Verfügung und können in die Geschäftsstruktur fließen.

Welche Nachteile gibt es für den Verkäufer?

Die Gebühren von 5,75 Prozent pro Ratenzahlungstransaktion sind für kleine Onlinehändler eventuell zu hoch. Bei günstigen Artikeln ab 99 Euro fällt die Gewinnmarge geringer aus. Verkäufer spekulieren entweder auf höherpreisige Produkte oder verzichten auf die Bezahlmethoden.

Was gibt es noch zu beachten?

PayPal unterstützt bestimmte Branchen und Güter. Ausgeschlossen sind Branchen, die mit digitalen Gütern handeln. Dazu zählen Software-Lizenzen, Prepaid-Karten in Form von Gutscheinen, Gutscheine allgemein oder Items sowie Skins für Onlinespiele. Ebenso bleibt Ticketverkäufern die Ratenzahlung durch PayPal verwehrt.

Unterschiede zwischen PayPal Ratenzahlung und Ratenzahlung Powered by PayPal

Die Ratenzahlung Powered by PayPal ist der Vorgänger der aktuellen Zahlungsquelle. Der wesentliche Unterschied liegt beim Risikoträger. In der ersten Variante übernimmt der Händler das volle Risiko für ausbleibende Zahlungen. In der aktuellen Variante liegt das Ausfallrisiko komplett bei PayPal.

Wie gelangen Händler zur neuen Bezahlmethode?

1) Händler haben im November 2019 einen Aufhebungsbetrag von der Absender-Adresse @echosign.com bekommen. Die Unterschrift erfolgt digital. Nach der digitalen Unterschrift bleibt die Zahlart für 2 Wochen aktiv.

2) Die Bezahlmethode „Ratenzahlung Powered by PayPal“ sowie sämtliche Bewerbungen und textliche Erwähnungen werden vom Onlineshop entfernt. PayPal gewährt eine Frist von
2 Wochen.

3) Nach 2 Wochen schaltet PayPal die neue Bezahlmethode zur Integration frei.

Welche Shopsysteme unterstützt PayPal?

Zu den unterstützten Shopsystemen gehören:

  • Oxid eShop
  • Plentymarkets
  • Magento
  • Shopware
  • Modified
  • WooCommerce

PayPal bietet ein offizielles Modul / Plugin für die oben genannten Shopsysteme an. Es beinhaltet alle Zahlungsmethoden. Die einfache Integration ist durch ein Update des PayPal-Moduls möglich. Die Einstellungen befinden sich im Shop-Backend. In der Regel wurden alle Module von externen Entwicklern nachgerüstet.

Die Integration bei eigenständigen Onlineshops lässt sich durch das PayPal-SDK-Skript umsetzen. Die Client-ID und Production-Client-ID führen den Kunden zur korrekten Abrechnung. Für die fehlerfreie Darstellung stellt PayPal zwei HTML-Attribute zur Verfügung. Die Attribute basieren jeweils auf eine flexible und textbasierte Darstellung. PayPal errechnet den Endbetrag für den Kunden anhand der Kaufsumme automatisch.

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