Tastatur, Anschlüsse, Geschwindigkeit – das neue Retina-Macbook ist ein Mac, der viele Kompromisse eingeht.
Ein Macbook mit nur einem Universal Serial Bus-3.1-Port, dafür andererseits ohne Lüfter? Apple eröffnet mit dem Macbook 12 Zoll mit Retina Bildschirm eine neue Laptop-Klasse. Wie schlägt sich das Macbook nun im Alltagstrott? Wie fühlen sich das Force-Touch-Trackpad und die neuartige Tastatur an? Reicht die Geschwindigkeit des Mobilprozessors Intel Core M aus? Und wie verhält es sich mit Peripherie?
Der erste iMac kam ohne herkömmliche Schnittstellen ebenso setzte auf den damals unbekannten Steckkontakt Universal Serial Bus. Das Macbook Air brach mit optischen Medien. Selbst der aktuelle Mac Pro ist eine vollständige Neuinterpretation einer Workstation. Apple hat zu Recht den Ruf, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Dieser Ansatz hat Stärken und zudem Schwächen. Mit seinen Angeboten treibt das Unternehmen die gesamte Computerindustrie voran.
Aber es hat auch Nachteile, ebendiese Rolle einzunehmen. Abnehmer des neuen iMac konnten ihr altes Accessoire nicht mehr anwenden, ohne sich Adapter zuzulegen und es dauerte Monate bis sich USB-Geräte etablierten. Träger des ersten Macbook Air mussten damit klarkommen, keine CDs oder DVDs zur Software-Montage mehr nutzen zu können.
Einen Computer zu nutzen, der sich anfühlt, als sei er über eine Zeitschleife aus der Zukunft gekommen macht Gaudi, jedoch wenn dieser Rechner ohne passendes Zubehör aus dem Wurmloch gefallen ist, führt das auch zu Jähzorn. Das neue Macbook ist eines solcher Apple-Produkte. Es fühlt sich an, als käme es aus der Zukunft, hat jedoch sein eigenes Ökosystem mitnichten mitgebracht.
Mit seinem einzigen Universal Serial Bus-C-Anschluss zum Laden sowie für Peripheriegeräte, ist es wie kein Mac vorher. Es ist der kleinste und leichteste Mac-Mobilrechner, den es je gab. Er hat ein Retina-Schirm und ausreichend Stromreserven für einen ganzen Arbeitstag. Das neue Apple zu benutzen, wird eine Freude sein, es mit aktuellen Geräten zu verbinden, ein nervenaufreibendes Unterfangen.
Der neue MacBook von außen
Sichtlich war es Apples Ziel, das neue Macbook so klein wie nur möglich zu gestalten. Seine Breite definiert sich durch die Breite der Tastatur, was an das alte 12-“ Powerbook erinnert. Das macht es sogar 1,78 Zentimeter schmaler als das 11-Zoll große Macbook Air und 4,3 Cm schmaler wie das 13-„-Modell. Das Macbook ist 19,6 Zentimeter tief und damit tiefer als das 11-Zoll Macbook Air, jedoch keineswegs tiefer als das 13-Zoll-Modell. Die neue Hölle resultiert aus dem Seitenverhältnis des Displays, das mit 16:10 dem des dreizehn-Zoll Air entspricht, im Gegensatz zum 16:9-Verhältnis des 11-Zoll-Modells. An seiner dicksten Stelle misst das Macbook 1,3 Zentimeter.
Das 11-Zoll-Air ist an der gleichen Stelle 1,7 Zentimeter dick. Ich gebe zu, dass 4 Millimeter keinen riesigen Unterschied machen, aber es ist eine beeindruckende Leistung. Dann ist da das Gewicht, welches bei 0,9 Kilogramm liegt. Das 11-Zoll-Air wiegt 1,0 Kilogramm und das 13-Zoll-Air 1,3 Kilogramm. Wiederum eine deutliche Reduzierung, insbesondere für Benutzer des 13-Zoll-Air. Um das Macbook so dünn zu machen, musste Apple Kompromisse eingehen. Es gibt nur einen Kopfhörerausgang und eine einzige USB-C-Schnittstelle. Viel minimalistischer kann ein Computer nicht werden, zumindest bis kabelloses Laden zur Norm wird.